Vom „industriellen Denken“ inspirierte Nudeln

Während die Covid-19-Pandemie die Restaurantbranche weltweit fast auslöschte, entpuppte sich die Krise als Segen für Luosifen-Hersteller.

Jahre vor Beginn der Pandemie brauten Nudelhersteller in Liuzhou die Idee, einen anderen Weg einzuschlagen als diejenigen, die lokale Spezialitäten in andere Teile Chinas exportieren, indem sie Restaurantketten oder Geschäfte eröffneten, wie zHandgezogene Nudeln aus LanzhouundSha Xian Xiao Chi – oder Snacks aus dem Landkreis Sha.

Die Allgegenwärtigkeit von Ketten, die diese Lebensmittel in Filialen im ganzen Land anbieten, ist das Ergebnis bewusster Bemühungen der lokalen Regierungen, dies zu tunverwandeln ihre berühmten Gerichte in halborganisierte Franchise-Unternehmen.

Liuzhou ist eine bescheidene Stadt im Südwesten Chinaseine Schlüsselbasisfür die Automobilindustrie,Sie machen etwa 9 % der gesamten Autoproduktion des Landes aus, nach Angaben der Stadtverwaltung.Miteine Bevölkerung von 4 Millionen, ist die Stadt die Heimat von mehr als 260 Autoteileherstellern.

Bis 2010 hatte Luosifen bereits eine Anhängerschaft gewonnen, nachdem es in einer erfolgreichen kulinarischen Dokumentation gezeigt wurde.Ein Stück China.“

Spezialisierte Luosifen-Ketten begannen in Peking und Shanghai aufzutauchen.Aber trotz einiger anfänglicher Fanfaren und aRegierungsschub, In-Store-Verkäufe fielen flach.

2014 hatten Unternehmer aus Liuzhou dann eine Idee: Die Nudeln in Massenproduktion herstellen und verpacken.

Am Anfang war es nicht einfach.Die Nudeln, zunächst in schäbigen Werkstätten hergestellt, würden nur 10 Tage halten.Die Behörden gingen wegen Hygienebedenken gegen einige Werkstätten vor.

Die Rückschläge bremsten die Dynamik in einer Stadt, die für ihre Montage- und Standardisierungsfähigkeiten bekannt ist, nicht.

Als mehr Luosifen-Werkstätten auftauchten, begann die Regierung von Liuzhou, die Produktion zu regulieren und Lizenzen an Fabriken zu vergeben, die bestimmte Anforderungen erfüllten.laut staatlichen Medien.

Die Bemühungen der Regierung haben zu mehr Forschung und verbesserten Technologien in der Lebensmittelzubereitung, -verarbeitung, -sterilisation und -verpackung geführt.Heutzutage haben die meisten Luosifen-Verpackungen auf dem Markt eine Haltbarkeit von bis zu sechs Monaten, was es Menschen, nah oder fern, ermöglicht, die gleichen Aromen mit minimaler Vorbereitung zu genießen.

„Bei der Erfindung der Luosifen-Pakete haben sich die Menschen in Liuzhou das ‚industrielle Denken' der Stadt ausgeliehen“, sagt Ni.

Seele der Suppe

Während die Schnecke als die ungewöhnlichste Zutat in Luosifen hervorstechen mag, sind es lokale Bambussprossen, die der Nudelsuppe Seele verleihen.

Der wohl abstoßende Duft von Luosifen stammt von fermentierter „Suan-Sonne“ – sauren Bambussprossen.Obwohl es in einer Fabrik hergestellt wird, wird jedes mit Luosifen verkaufte Bambussprossenpaket nach den Traditionen von Liuzhou handgefertigt, sagen die Hersteller.

Bambussprossen werden in China sehr geschätzt, ihre knusprige und zarte Textur macht sie zu einer unterstützenden Zutat in vielen Gourmet-Rezepten.

Da Bambus jedoch schnell wächst, ist das Geschmacksfenster für seine Triebe extrem kurz, was die Zubereitung und Konservierung vor Herausforderungen stellt.

Um die größtmögliche Frische zu bewahren, stehen die Bauern in den Vororten von Liuzhou vor Tagesanbruch zur Jagd auf.Sie zielten auf die Spitze der Pflanze, die gerade aus dem Boden auftauchte, und schnitten vorsichtig die Triebe über dem Rhizom ab.Vor 9 Uhr morgens werden die Pflanzen geerntet und an die Verarbeitungsbetriebe übergeben.

Die Bambussprossen werden dann geschält, geschält und in Streifen geschnitten.Die Scheiben bleiben mindestens zwei Monate in der Pökelflüssigkeit.

Die geheime Soße des Einlegens ist laut Ni die Mischung aus lokalem Liuzhou-Quellwasser und gereiftem Gurkensaft.Jede neue Charge enthält 30 bis 40 % des alten Saftes.

Die anschließende Gärung ist nicht nur ein Wartespiel.Es muss auch aufmerksam überwacht werden.Erfahrene „Gurken-Sommeliers“ sinddafür bezahlt, an den „sauren Bambussprossen“ zu schnüffelnum die Fermentationsstadien zu verfolgen.

Bequemes gesundes Essen

Obwohl es zugegebenermaßen von Fertiggerichten inspiriert ist, sollte abgepacktes Luosifen nicht als solches eingestuft werden, sagt Ni.Stattdessen spricht er lieber von einer „lokalen Spezialität“, weil weder bei der Qualität noch bei der Frische Abstriche gemacht wurden.

„Hersteller von Luosifen verwenden neben Aromen auch Gewürze – Sternanis, betäubende Paprika, Fenchel und Zimt – als natürliche Konservierungsmittel“, sagt Ni.„Je nach Rezept sind mindestens 18 Gewürze in der Brühe.“

Anstatt Aromapulver hinzuzufügen, wird die Luosifen-Brühe – oft in Päckchen kondensiert – durch langwierige Kochprozesse hergestellt, wobei Massen von Schnecken, Hühnerknochen und Schweinemarkknochen mehr als 10 Stunden lang in kochenden Furunkeln sitzen.

Das aufwändige Verfahren gilt auch für die Reisnudeln – die Hauptfigur des Gerichts.Vom Mahlen der Körner über das Dämpfen bis hin zum Trocknen und Verpacken sind mindestens sieben Arbeitsschritte an zwei vollen Tagen erforderlich – dank der Automatisierung bereits eine stark verkürzte Zeit –, um den narrensicheren „al dente“-Zustand zu erreichen.

Wie auch immer gekocht, die Nudeln werden seidig und glatt, während sie alle kräftigen Aromen in der Schüssel entfalten.

„Menschen, die zu Hause bleiben, haben jetzt höhere Erwartungen an Fertiggerichte.Und es ist viel mehr als nur den Bauch zu füllen;Sie wollen sich auf ein Ritual einlassen, um etwas Leckeres zuzubereiten“, sagt Shi.